François Laruelle:

Non-Photografie / Photo-Fiktion

Übersetzt von Ronald Voullié.

IMD 396
2014
192 Seiten.
ISBN: 978-3-88396-339-6
Buch: 20,00 €

Buchcover  Buch bestellen

SPEKULATIONEN

Der Band vereint erstmals die beiden einflußreichsten Texte François Laruelles zur Photografie. In »Non-Photografie« gelingt es Laruelle, die Photografie – und ihr Verhältnis zur Wissenschaft, Philosophie und Kunst – auf rigorose Weise neu zu denken. En passant führt er den Leser dabei in alle wesentlichen Begriffe seiner »Non-Philosophie« ein. Photografien stellen die tausend abgeflachten Facetten einer unfassbaren Identität dar, die ihren Glanz - manchmal nur sehr matt - etwas anderem verdankt. Was lässt sich mehr über ein Foto sagen, als dass es einen neugierigen und lüsternern Blick evoziere? Und doch bleibt es ein faszinierendes Geheimnis.
In »Photo-Fiktion«, im französischen Original um den Zusatz »une esthétique non-standard« ergänzt, geht Laruelle noch einen Schritt weiter:  In seinen Untersuchungen zeigt er, dass das ›photografische Denken‹ eine Alternative zu einer abgenutzten Ästhetik darstellt, welche auf der Unterstellung beruht, dass die Philosophie über die Kunst dominiere. Er beschreibt eine neuartige philosophische Photo-Fiktions-, bzw. Philo-Fiktions-Apparatur, die eine diskursive Mimesis des Photo-Apparates und des im Prozess der Bilderzeugung inbegriffenen Blitzeinschlags des Realen zu erzeugen sucht. »Etwa so, wie wenn ein Handwerker, um ein sokratisches Beispiel zu verwenden, anstatt eine Kamera nach den Anleitungen eines Handbuches zu bauen, ganz im Gegenteil eine gänzlich neuartige Philo-Fiktions-Apparatur entwickelt, die in der Lage ist, Photo-Fiktionen zu erzeugen, und nicht einfach Photos.« Man muss einen Raum eröffnen, der es ermöglicht, vektorielle und imaginäre Größen einzubeziehen.

Mit einem Prolog von Armen Avanessian.

François Laruelle (*1937), Philosoph, lehrte und arbeitete an der Université de Paris X (Nanterre) und am Collège International de Philosophie. Er lebt in Paris.