Günther Rösch:

Philosophie und Selbstbeschreibung

Kojève, Heidegger

IMD 335
2010
168 Seiten.
ISBN: 978-3-88396-272-6
Buch: 14,00 €

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Alexandre Kojève sagt über die Philosophie von Hegel, diese führe in letzter Konsequenz zu einem „Ende der Geschichte“, an dem die „Figur des Weisen“ erscheint. Martin Heidegger sagt über das Denken von Nietzsche, dass es das „Ende der Metaphysik“ erreicht und verlegt die Beantwortung der Frage nach dem Sein in einen Bereich, den man „Poetik des Seins“ nennen kann.
Beide wegweisenden Interpretationen führen zu einem metaphorischen Haltepunkt – jeweils ist die Rede von einem „Ende“ – über den die Logik der Argumentation hinauszeigt: die Figur des Weisen und die Poetik des Seins gehen aus der Immanenz der Philosophie als neue Denkmöglichkeiten hervor. Der Weise ist das wandelnde Paradox der Philosophie, die dichterische Sprache ist die von ihr beneidete Konkurrenz. Die Situation der Geschlossenheit zwingt zu einem Abtasten der Grenzen. Was sagt die Philosophie über ihre (unsere) Situation?
Günther Rösch (*1960) lebt in Berlin. Er ist Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe von „Tausend Plateaus“ (G. Deleuze / F. Guattari), sowie der 5 „Hermes“-Bände von Michel Serres.