Bruno Latour:

Von der Realpolitik zur Dingpolitik

oder Wie man Dinge öffentlich macht

Übersetzt von Gustav Roßler.

IMD 280
2005
83 Seiten.
ISBN: 978-3-88396-214-6
Buch: 9,00 €

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Realpolitik erweist sich als eine sehr unrealistische Version von Politik. Denn die meisten unserer politischen Leidenschaften und Interessen sind auf Dinge gerichtet – im Sinne der alten englischen und deutschen Wortbedeutung von Ding –, heutzutage als „(strittige) Sachverhalte“ übersetzbar. Ungeachtet dieser dauernden Aufmerksamkeit für Dinge verharrte die politische Theorie auf einer ziemlich abstrakten Ebene von Meinungen und Positionen, von Rang und Problemlösung, und allgemeiner von diskursiven Einstellungen. Das Anliegen dieses Textes ist es, Politik zu den Dingen zurückzubringen und zu sehen, was passiert, wenn man die verschiedenen Versammlungen, in denen Dinge geprägt und entschieden werden, mit dem traditionellen politischen Vokabular vergleicht.
Das Buch erscheint zeitgleich zu der von Bruno Latour und Peter Weibel kuratierten Ausstellung >Making Things Public. Atmosphären der Demokratie<, die vom 19. März 2005 bis 07. August 2005 am ZKM Karlsruhe, Museum für Neue Kunst, zu sehen ist.
Bruno Latour lehrt als Wissenschaftssoziologe am Centre de Sociologie de l’Innovation der Ecole des Mines in Paris sowie als Visiting Professor an der London School of Economics. Im Merve Verlag erschienen Krieg der Welten – wie wäre es mit Frieden? (2004) und Iconoclash (2002).